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21.06.2021

Handwerker werden, Zukunft gestalten

Bei der Auftaktveranstaltung zum „Sommer der Berufsbildung“ mit Bildungsministerin Anja Karliczek ging es um Zukunftsperspektiven für junge Handwerker, die Digitalisierung der Ausbildung und die Bedeutung der dualen Ausbildung.

International ist die duale Ausbildung hoch anerkannt. Hierzulande schätzt man deren Wert immer noch viel zu gering, und so war es Anja Karliczek, Bundesministerin für Bildung und Forschung, die die Auftaktveranstaltung zum „Sommer der Berufsbildung“ am vergangenen Donnerstag (17.) eröffnete, auch ein großes Anliegen, die Bedeutung dieser einzigartigen Kombination aus Theorie und Praxis in der Lehre zu betonen.

Der Präsident des Zentralverbands des Deutschen Handwerks (ZDH), Hans Peter Wollseifer, hob in seiner Begrüßung die Bedeutung des Handwerks für die Ausbildung hervor: „Wir im Handwerk sind mit unseren 130 Ausbildungsberufen prädestiniert für alle Themen der beruflichen Bildung!“ Dabei machte Wollseifer nicht nur deutlich, wie groß hierzulande die Bandbreite der Lehrberufe ist, sondern strich auch heraus, dass Handwerk von traditionellen Berufen wie Uhrmacher oder Geigenbauer bis hin zu ganz modernen, zukunftsorientierten Berufsbildern wie dem vom ZVEH jüngst geschaffenen „Elektroniker für Gebäudesystemintegration“ reiche: „Handwerk entwickelt sich permanent weiter. Als Handwerker sind wir auch Zukunftsgestalter, können wir einen Beitrag zur Einsparung von Emissionen, zu Klimaschutz und E-Mobilität leisten!“

Wie facettenreich eine handwerkliche Ausbildung ist, zeigten denn auch mehrere eingespielte Filme sowie eine Schaltung in die Handwerkskammer Koblenz, in die überbetriebliche Lehrlingsunterweisung (ÜLU) und in einen Koblenzer Elektrobetrieb. Im Gespräch mit zwei Auszubildenden in der ÜLU wie auch mit einer Gymnasialklasse aus Bad Kreuznach kristallisierte sich dann vor allem heraus, wie wichtig Zukunftsperspektiven für die heutigen Jugendlichen sind und dass gute Aufstiegs- und Karrierechancen bei der Entscheidung pro Studium oder Lehre ein sehr wichtiges Kriterium sind. Hier brach nicht nur Wollseifer mit seinem Hinweis auf die große Auswahl an Karriereoptionen eine Lanze für das Handwerk, sondern auch die Nachwuchshandwerker: Sie betonten, wie reizvoll es sei, sich kontinuierlich weiterbilden, den Meister machen und sich mit einem eigenen Betrieb selbständig machen zu können.

Dass die Jugend von heute gut informiert ist und Vieles kritisch hinterfragt, zeigte eine Frage an Ministerin Karliczek. Wenn Bildung denn Ländersache sei, was für eine Aufgabe dann die Bundesbildungsministerin habe, wollte eine Schülerin wissen – und bekam darauf eine souveräne Antwort aus Berlin: für den großen rechtlichen Rahmen, für die Implementierung von Nachhaltigkeit und Digitalisierung in der Ausbildung sowie für die Festlegung einer Mindestausbildungsvergütung.

Bei der Schaltung in den elektrohandwerklichen Innungsbetrieb „Elektro Künster“ stand dann wiederum das Thema „Theorie und Praxis“ im Vordergrund. So machten sowohl die Gesprächsteilnehmer hier, als auch Anja Karliczek deutlich: Die Kombination aus beidem besitzt einen ganz besonderen Reiz und ist ein riesiger Vorteil gegenüber einem eher theorielastigen Studium. Und daran, dass es für gute Handwerker künftig eher mehr denn weniger zu tun gibt, ließen sowohl Wollseifer, als auch die Ministerin keinen Zweifel. „Wir befinden uns momentan in einer disruptiven Entwicklung. Aber die Erfahrung lehrt uns, dass solche Sprünge immer auch neue Arbeitsplätze geschaffen haben. Das wird auch bei der Digitalisierung der Fall sein“, entwarf Anja Karliczek ein optimistisches Zukunftsszenario.    

Quelle: ZVEH

 

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